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Geh‘n tun sie beide nicht. Projektvorschlag „Stipendienstätte der Zukunft 2.0“ von Martina Morger & Lukas Zerbst
Idee: Im Rahmen des Projektes „Geh‘n tun sie beide nicht“ wollen wir das Scheitern von Künstler:innen-Residenzen durch fehlende Residenzresultate genauer unter die Lupe nehmen. Über die nähere Definition dessen, was Stipendienaufenthalte in dem Sinne als misslungen wertet, suchen wir Parameter, die solche sowohl für Institutionen, als auch für Künstler:innen und Gäste lohnenswert und bereichernd machen. Ein besonderes Augenmerk legen wir auf die Verpflichtungen, die Künstler:innen gegenüber der sie einladenden Institutionen annehmen. Stipendienaufenthalte sind zumeist ergebnisorientiert, Künstler:innen sind dazu angehalten etwa in einer Abschlusspräsentation ihre messbaren Produktionserfolge zu präsentieren. Nur wenige Aufenthalte bieten an, sich ausschließlich Prozesshaftem und Ganzheitlichem zu widmen, fast keine Residenzen bieten Freizeit als einzige Prämisse. Es gilt: creation instead of recreation. Letzteres ist schlussendlich essentiell nicht nur für Lebens- sondern auch Arbeitsprozesse.
Hintergrund: Neben Stipendien und Kunstpreisen sind Residenzaufenthalte gerade für aufstrebende Künstler:innen besonders wertvoll. Nicht nur bindet es sie zeitweise an die generösen Strukturen der jeweiligen Institutionen, auch bergen sie das Potential zumindest temporär eine finanzielle Entlastung zu garantieren, mit der eine unbeschwerte Ausübung der künstlerischen Tätigkeit einhergehen soll, als auch zusätzliche Aufmerksamkeit für die Künstler:innen, die von unschätzbarem Wert für ihre Karrieren ist. Der ständige Leistungsdruck schwebt aber auch hier wie ein Damokles-Schwert und kann einen Dämpfer für eben diese Zeit der Kreation sein.
These: Die Vermutung liegt nahe, dass Förderstrukturen so aufgebaut sind, dass sie Künstler:innen in eine unabgesprochene Bringschuld stellen. Sie fördern Produktion, Aufmerksamkeit und liefern eine finanzielle Existenzgrundlage - Jedoch lässt dies oft eine nachhaltige oder gar gesunde Kunstpraxis für Praktizierende und Umwelt nicht zu. Sie fördern eine Praxis ganz im Sinne einer Ellenbogengesellschaft anstelle diejenigen Künstler:innen zu berücksichtigen, die etwa mit einer Beeinträchtigung leben, introvertiert sind oder anderweitig nicht bei turbokapitalistischen Gepflogenheiten mithalten können.
Methode: Anhand dieser Thesen möchten wir im Rahmen der Stipendienstätte Parameter ausfindig machen, die zu einer inklusiven, nicht ausbeutenden und nachhaltigen Arbeits- bzw. Lebenssituation beitragen. Für die Erforschung untenstehender Fragen führen wir Koversationen mit insgesamt zehn sorgfältig ausgewählten Menschen, um verschiedene Bedürfnisse an eine Stipendienstätte zu eroieren und zusammenzufassen. Die Gesprächinputs drehen sich dabei immer ums Thema Scheitern, um über die Falsifikation einem Best Case auf die Spur zu kom men. Wir als Künstler:innen versuchen dabei selbst uns während des Aufenthalts unserer eigenen Residenz-Utopia anzunähern. Forschungsfragen: Was macht eine Residenz lebenswert? Wie kann eine bestmögliche Erfahrung kuratiert werden? Was trägt zur Work-Life-Balance bei? Wie kann eine Residenz als organischer Lebensraum gedacht werden? Was kann aktiv dazu beitragen sich nicht selbst auszubeuten bzw. verausgaben? Was kann Architektur und Raumgestaltung zu all dem imaginieren? Wie kann Gemeinschaft während einer kurzen Zeit entstehen? Wie können wir ständiges Arbeiten durchbrechen und Lebensenergie besser einsetzen? Wie kann Kunstproduktion nicht Trauma, sondern Lebensgrundlage sein? Wie können wir radikale Rekreation als aktive MItgestaltung sehen? Was lernen wir vom Scheitern? Gibt es eine Strategie des Scheiterns?
Ergebnisse: Um den angestrebten Transformationsprozess zu erfüllen, der sich auf eine Haus, aber auch die Stipendiat:innen selbst beziehen kann, stellen wir uns einige Dinge von Manifest, Lecture Performance, Essay, Vogelhaus, Wellnesstag für das Team bis zur Entspannungsvideoanleitung vor. Die Form wird aus dem Prozess entstehen.
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